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Schülerladen

 

 

Kakaohalle

Entstehung

 In den vergangenen Jahrzehnten ist es zur  Tradition geworden, dass der Hausmeister der Schule in der großen Pause an die SchülerInnen diverse Kleinigkeiten zum Essen und Trinken verkaufte. Da es anfangs vorwiegend Milchprodukte waren, darunter in größeren Mengen Kakao, erhielt der Verkaufstrakt sehr schnell die Bezeichnung Kakaohalle.

 Im Zusammenhang mit dem Wechsel der Schulleitung der HS/OS, den Forderungen nach einem Schulprogramm und einer ständigen Evaluation von Schule ergaben sich in den Jahren 2000 bis 2002 immer mehr Anregungen und Umsetzungen zur Veränderung in den verschiedensten Bereichen des Schulzentrums. So kam es auf einer Konferenz zu der Idee, ob man nicht einen Teil des Verkaufs in die Hände der Schüler legen könnte, um sie so den Bereich Schulleben stärker mitgestalten zu lassen. Als Ansprechlehrer zeigte sich sofort Herr Diekmann interessiert.

Da das Schulzentrum neben der HS/OS auch die Realschule umfasst, schien es vorteilhaft, wenn auch SchülerInnen der RS an dem Projekt teilnehmen würde. Als 2. Kontaktperson konnte Frau Tönnies gewonnen werden.

Die räumlichen Gegebenheiten konnten zunächst so benutzt werden wie sie waren, da sich der Hausmeister mit der geplanten Konzeption und Neuverteilung der Aufgaben einverstanden erklärte.

 Konzeption des Schülerladens

 Im ersten Jahr (Probedurchlauf ab dem 29.4.2002) soll sich der Verkauf  durch die Schüler vorwiegend auf den Brötchenbereich beschränken und der Getränkeverkauf weiterhin in den Händen des Hausmeisters liegen.

 Herr Diekmann beschloss in Absprache mit seiner Klasse 9, dass alle SchülerInnen seiner Klasse sich an diesem Projekt beteiligen sollten. Aus pädagogischen Gründen sollte dadurch die etwas problematische Klasse zu einer stärkeren Klassengemeinschaft zusammengeschweißt werden. Alle Aktionen dieses Projektes lagen in der Freizeit der SchülerInnen, d.h. entweder vor Beginn des Unterrichtes oder in den Pausen.

Die Organisation sah folgendermaßen aus :

Die Klasse erstellte mit H. Diekmann zusammen einen Plan , in dem vier Gruppen mit 4 bis 5 Schülern/innen wochenweise an drei Tagen zuständig waren entweder für den Verkauf oder für die Vorbereitungen. Die Tätigkeiten bestanden vorwiegend im Herstellen von ca. 60 belegten Brötchen in der Zeit von 7.40 Uhr bis 8.10 Uhr und dem Verkauf dieser Brötchen und weiterer 160 Käsebrötchen in den zwei großen Pausen während des Schulvormittags.

Abweichend von diesem Klassenmodell organisierte Frau Tönnies an zwei Tagen in der Woche diese Arbeit mit einer kleinen Gruppe von drei freiwilligen Schülerinnen aus einer 10. Klasse der RS. Diese Mädchen kamen morgens um 7.30 Uhr, nahmen die Brötchen , die der Bäcker brachte, in Empfang, bereiteten sie bis 8.10  Uhr vor und verkauften sie anschließend zusammen mit den Käsebrötchen in den Pausen.

Nachdem sich dieser Ablauf eingespielt hatte, gab es einmal in der Woche einen so genannten „Aktionstag“, an dem die Gruppe von Herrn Diekmann zunächst Hamburger, später dann Heißwürstchen anbot. (Wegen allzu starker Geruchsbelästigung wurde das Hamburgerangebot zurückgenommen).

Gestaltung des Arbeitsbereiches „Kakaohalle“

 Ein wichtiges Aufgabenfeld des neuen Schülerladens bestand in einer neuen Gestaltung des Verkaufraumes. Bisher hatte der Hausmeister einen großen Verkaufsstand innerhalb der Halle; aus dem großen Schiebefenster heraus konnten die SchülerInnen  die Waren entgegennehmen. Um deutlich zu machen, dass hier ein Schülerladen ist, wurden zunächst Schilder mit der Aufschrift „Kakaohalle“( window colour) gemalt, sowie ein Mosaikschild mit zwei kleinen Bildern im Innenbereich aufgehängt.

  

Dann wurde als nächstes ein zweiter Verkaufsraum mit einem Schiebefenster zum Außenhof eingerichtet. Auch er wurde verziert und als Schülerladen kenntlich gemacht. Hier findet der Brötchenverkauf statt.

Damit es nicht so kalt durchzieht und auch zur optischen Abtrennung wurde der Raum geteilt und eine Tür und Fensterfront eingebaut.

 

Blick in den Innenraum vom Hausmeisterverkaufsstand aus.

 

Zielsetzungen des Projektes Schülerladen Kakaohalle

 

1.     Mitgestaltung des Schullebens

SchülerInnen verbringen einen großen Teil ihrer Zeit in der Schule und sollten daher auch die Möglichkeit erhalten, ihren Aufenthaltsort nach ihren Bedürfnissen mitzugestalten.

2.     Übernahme von Verantwortung

Je mehr SchülerInnen lernen Tätigkeiten in eigener Regie auszuüben und dafür geradezustehen umso mehr wird ihnen deutlich, Mitglied einer Gemeinschaft zu sein, das wichtig ist.

3.     Erproben von Selbstständigkeit

Der Rahmen dieses Projektes erlaubt es den SchülerInnen auszuprobieren, was es heißt, für einen begrenzten Bereich zuständig zu sein, d.h. auch zu erleben, was es für die eigene Arbeit bedeutet, ordentlich oder unordentlich gearbeitet zu haben.

4.     Lernen von Zuverlässigkeit

Jeder Schüler, jede Schülerin merkt am eigenen Leib, wie es ist, doppelte Arbeit zu leisten, wenn ein Gruppenmitglied ausfällt.

5.     Ehrlichkeit

Da alle Beteiligten frei mit der Kasse umgehen müssen, ist es unabdingbar, sich nicht verführen zu lassen und ehrlich abzurechnen.        

6.     Soziales Denken / soziale Kompetenz

Die SchülerInnen arbeiten ohne Bezahlung für eine Tätigkeit, die der Schulgemeinschaft zugute kommt. Die Entwicklung eines Wir-Gefühles wird gefördert.

7.     Teamfähigkeit

Dadurch, dass in Gruppen gearbeitet wird und auch die Entscheidungen von der Gruppe gefällt werden, wird gelernt, Mehrheitsentscheidungen zu akzeptieren und umzusetzen.

8.     Förderung allgemeiner kognitiver Lernziele :

-         SchülerInnen lernen mit Geld umzugehen (rechnen und kalkulieren)

-         Sie beschäftigen sich mit wichtigen Bereichen der Hauswirtschaft (Hygiene / Planung von Einkäufen / Darbietungsformen)

-         Sie erfahren erste Regeln von Marketing

-         Sie müssen einfache Formen der Buchführung ausüben

-         Sie erkennen Bedingungen und Abläufe der Arbeitswelt im eigenen Tun

 Der Schülerladen „Kakaohalle“ im 2. Jahr (Schuljahr 2003/2004)

 Der geplante dritte Verkaufsraum zur Innenhofseite konnte realisiert werden.

Außerdem wurde eine Abtrennung innen zum Getränkeverkaufsraum eingebaut.

  

 

Der Wahlpflichtkurs von Herrn Diekmann und die Schülergruppe von Frau Tönnies übernehmen weiterhin das Projekt des Schülerladens „Kakaohalle“.

Der Wahlpflichtkurs arbeitet in Gruppen, wobei jeder Schüler, jede Schülerin

rotierend die Aufgabengebiete ausüben.

Die Konzeption sieht folgendermaßen aus:

 Gruppe 1 (4 Schüler):

 1.     Einkaufen für die Brötchen: Butter, Wurst…

2.     Lagerbestand kontrollieren und auffüllen

3.     Lager immer sauber halten; Müll entsorgen

 Gruppe 2 (6 SchülerInnen):

 1.     Verkaufsräume für den Verkauf fertig machen; Kassen bereitstellen …

2.     Verkaufen

3.     Reste verwerten oder deponieren

4.     Kassen den Kassenprüfern übergeben

 Gruppe 3 (3 SchülerInnen):

 1.     Aktionstag planen

2.     Für Aktionstag einkaufen

3.     Aktionstag durch Plakate ankündigen (2 Tage vorher)

4.     Aktionstag durchführen; aufbauen, verkaufen, abräumen

5.     Extra-Kasse führen

6.     Extra-Buch führen

 Gruppe 4 ( 4 SchülerInnen):

 1.     Kassengeld nach dem Verkauf zählen und auf Richtigkeit prüfen; für genügend Wechselgeld sorgen .

2.     Buchführung über Einkauf und Verkauf

3.     Kassenverwaltung; Geld für Einkauf ausgeben (Montag und Mittwoch)

4.     Das Personal kontrollieren; immer wissen, wer wann und wo welche Aufgaben zu erledigen hat

5.     Mängel notieren, mit Datum

6.     Schwerwiegende Mängel sofort H. Diekmann oder Fr. Tönnies melden.

 Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Projektes Schüerladen „Kakaohalle“ setzen sich zusammen aus SchülerInnen der 9. und 10. Klassen der Hauptschule und SchülerInnen der 8. Klasse der Reaschule. Es fehlt auf dem unteren Bild Elena Tolstoj.

 Die Vorbereitungen finden jeden Morgen in der Küche statt. Gegen 7.30 Uhr arbeiten die Gruppen abwechselnd an der Herstellung der Verkaufsware.

Freitag und Montag sind es die SchülerInnen der Realschule, Dienstag bis Donnerstag der Wahlpflichtkurs der Hauptschule.

Zusätzlich werden an einem Tag der Woche Heißwürstchen und eine begrenzte Anzahl Super-Brötchen angeboten.

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